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CD-Besprechung

»Tirso Duarte

Fin del Juego

Januar 2008 - Envidia

CD-Review von

3 Punkte: Gute CD mit 2 oder 3 Hits


CD-Cover: Fin del Juego

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2007 war - aus meiner Sicht - nicht so das grosse Jahr der kubanischen Timba. Fast keiner der grossen kubanischen Namen veröffentlichte eine neue CD und auch Überraschungen aus der 2. Reihe blieben aus. Na gut »Issac Delgado lieferte da eine eher weichgespülte CD ab und auch »Charanga Habanera konnten mit El Rey De Los Charangueros in meinen Augen überhaupt nicht an die grossartige CD El Ciclon Del Habana anknüpfen. Die letzte neue »Los Van Van - Studio CD stammt gar aus dem Jahr 2004. Und der letzte grosse Timba-Hit stammt auch aus 2006: Maikel Blanco's Esto este. Also bewegt sich da nix mehr in der Timba? Würde ich nicht sagen - viele Gruppen tourten 2007 und das Produzieren von neuen Salsa- oder Timba-CDs ist eben heutzutage nicht mehr so einfach zu bewerkstelligen, weil die tatsächlichen Verkaufszahlen nicht dem entsprechen, was von den Plattenfirmen so erwartet wird ( aus welchen Gründen auch immer ).

Dafür dass die Bilanz 2007 so mager ausfiel, fängt das Jahr 2008 gleich richtig gut an für die Timba. Es ist aber keiner der ganz grossen Namen, der den Anfang macht. Aber doch einer, der schon überall mitgemischt hat. Der 1978 in Havanna geborene Tirso Duarte - von Haus aus eigentlich Pianist und Arrangeur - sammelte schon Erfahrungen bei Pachito Alonso, »Charanga Habanera und auch als Sänger bei N.G. La Banda und Pupy Y Los Que Son Son (Ex Van Van).

Im Jahr 2003 gründete der dann seine eigene Band. Sein musikalischer Co-Director aus diesen Tagen war übrigens oben schon erwähnter Maikel Blanco ( mittlerweile Solo unterwegs). Die hier vorliegende CD ist nicht seine erste - Tirso Duarte produzierte schon 2 Cds ( eigentlich sogar 3 ) beim spanischen Label Envidia und zwar 2003: Si La Vida Te Dice Baila und 2006: Timba Cubana, die bei Timba-Fans hoch im Kurs standen. 2007 gab es eine Zusammenarbeit mit Michel Perez, aus der die CD Pan Con Chocolate hervorging. Wie schon erwähnt: Bei Timba-Fans steht Tirso Duarte hoch im Kurs und zur Zeit ist er in Havanna einer der angesagtesten Timba-Acts. ABER: Festzustellen ist auch, dass sein Name bei Leuten, die sich nicht explizit mit Timba beschäftigen, nicht so sehr bekannt ist. Denn trotz der vielen CDs hat es für ihn als Solo-Künstler noch nicht DEN Superhit gegeben, der ihn auch über Timba-Grenzen hinweg bekanntgemacht hätte. Obwohl er für andere schon genügend Hits geschrieben hat - so z.B. für »Charanga Habanera den Hit Charanguero Mayor.

Nun vielleicht ändert sich sein Bekanntheitsgrad mit seiner dritten - und für mich besten - Solo-CD: Fin Del Juego. Die startet gleich mit einer starken Nummer: La Madre Maria. Duarte's Stimme passt ausgesprochen gut zur Timba, der Sound ist 1a, das Orchester überrascht mit allerhand Breaks - alles so wie es sein soll.

Eine richtige Hau-Drauf-Timba-Nummer ist Olvida La Pena. Ein eingängiger, sehr einfach gehaltener Rhythmus, der leicht ins Reggaetonhafte abgleitet, und eine eingängige Melodie lassen Party-Stimmung aufkommen. Es gibt auch eine reine Reggaeton-Version dieses Songs. Allerdings zum Glück nicht auf der CD (hier hat man mal Fingerspitzengefühl bewiesen!). Wer es aushalten mag - den Klick zum Video der Reggaetonfassung auf YouTube gibt es -->hier. So sieht es aus, wenn man in Berlin-Neuköln feiert: fette Goldkettchen, Sonnenbrillen, Bikinis, spritzender Champus-Schaum und pubertäre Gesten bis zum Abwinken - jooh ... kein Klischee wird ausgelassen - das ist schon wieder richtig lustig. Schade nur, dass nix von der musikalischen Intelligenz der Salsa-CD in das Reggaeton-Video hinübergerrettet werden konnte.

Entäuschend für mich auf der Cd ist der Titelsong Fin Del Juego. Der plätschert etwas ausdruckslos und ohne besondere Höhepunkte so dahin.

Ein Titel, der mir musikalisch ausnehmend gut gefällt, ist Yo Soy Tu Papi. So nach etwa 2 Minuten dieses Titels kommt mir doch etwas sehr bekannt vor. Es sind die Posaunen ... na erkennt Ihr es? Richtig Axel F wird da zitiert - ein lustiger Fingerzeig von Havanna nach Miami ... insbesondere mit dem darauffolgenden Chorus: La nina se va, se va ...

Ich werde gerne überrascht und eine solche Überraschung war für mich die Timba-Version des alten Eros Ramazzotti-Hits Cosa Mas Bella. Nicht schlecht. Wieder spielt Tirso Duarte seine tolle Stimme voll aus. Ein klein bisschen weniger hektisch am Ende wäre vielleicht besser gewesen.

Weiterhin erwähnenswert: El Asessino - dieser Song bietet am Anfang einen tollen Chorus. Tirso Duarte ist ein strenger Verfechter der 'Timba-Geschwindigkeits-Regel': Auf keinen Fall darf ein Song mit der Geschwindigkeit enden, mit der er startete ( und schon gar nicht darf er langsamer werden )! Auch El Asessino macht keine Ausnahme und legt - wie ausnahmslos alle Stücke der CD - mächtig an Geschwindigkeit zu. Was eigentlich gar nicht notwendig wäre, den Rhythmus und Spannung ist - auch ohne zunehmende Geschwindigkeit - genügend in der Timba von Tirso Duarte vorhanden.

Fazit: Dieses Jahr verspricht CD-mässig wieder ein gutes Cuba-Jahr zu werden. Und Tirso Duarte ist ein vielversprechender Anfang für 2008.

Soundsamples aller Titel -->hier


Eure Bewertungen




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Und hier die Titel und Komponisten

No. Titel Komponist Zeit
1 La Madre Maria Tirso Duarte 05:28
2 Olvida La Pena Tirso Duarte 05:26
3 Fin del Juego Tirso Duarte 05:40
4 Yo Soy Tu Papi Tirso Duarte 06:09
5 Regalame La Silla Tirso Duarte 06:38
6 El Chino Chulo Tirso Duarte 04:19
7 La Cosa Mas Bella Erso Ramazzotti 05:15
8 El Asesino Tirso Duarte 05:54
9 Maldito Dolor Tirso Duarte 06:55
10 Ceci Tirso Duarte 05:28

Diese Kritik gibt nur die subjektive persönliche Meinung des Autors wieder. Wollt Ihr mir Eure Meinung mitteilen oder habt Ihr Tips für zukünftige CD-Besprechungen? Dann:


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