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CD-Besprechung

»Salsa Celtica

El Agua De La Vida

September 2003 - Greentrax Recording Ltd.

CD-Review von

5 Punkte: Absolute Spitzenklasse


CD-Cover: El Agua De La Vida

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Auch in diesem Monat wieder die Qual der Wahl. Soll die letzte Produktion der Soneros aus dem Barrio gewürdigt werden oder doch eine der anderen Neuerscheinungen. Nun die Soneros-Scheibe ist ja schon etwas älter ( Mai ) und es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass auch beim dritten Wurf der Soneros das Konzept mit neu aufpolierten Songs aus der Mottenkiste (z.B. Canuto: Tipica 73 , Babaila: Pete "El Conde" Rodriguez etc.) und altbekannten Profi-Musikern ganz gut gegriffen hat.

Entschieden habe ich mich für eine andere CD, die sich nicht so sehr dem/der eingefleischten Salsero/a aufdrängt. Die Arbeit eines DJ's besteht - nach meinem Verständnis - nämlich nicht nur aus dem Abspielen grossartiger Salsa-Hits. Das ist nicht schwer und leicht erlernbar. Ein guter DJ sollte auch ständig auf der Suche nach neuen nicht so ausgetretenen Pfaden sein. Neue Interpreten entdecken - andere Sounds. Das ist es, was die Individualität, das Besondere eines DJ's ausmacht. Songs, die man nur bei ihm und nirgendwo anders zu hören bekommt. Oder eben Songs, die er entdeckt und die dann auch andere spielen.

Salsa Celtica aus Schottland sind so eine Formation, die (noch) nicht in die Kategorie Superstars fällt. Und die Sounds sind auch anders, als das was man sonst so gewohnt ist. Gehört habe ich von den Schotten schon lange ( u.a. auf www.salsa-charts.com ) Aber wie das so ist: Die CD's finden schwer ihren Weg nach Deutschland. Erst Ihre dritte CD El agua de la vida ( im Februar dieses Jahres veröffentlicht ) erreichte mich nun nach langem Warten.

Salsa aus Schottland also - Auftritte mit Dudelsäcken und in Schottenröcken, keltische Banjos, Geigen und Flöten-Einlagen - die ganze Bandbreite von Klischees wird bedient! Alles vorhanden. Auch der Titel der CD El agua de la vida hat einen deutlichen Bezug zur schottischen Heimat. Besungen wird das Nationalgetränk: Whisky. Schottischer Klamauk also? Mitnichten! Die Musiker der bereits 1996 gegründeten Band verstehen es meisterhaft, ihre keltischen Wurzeln mit Salsa-Rhythmen zu verbinden. Und was da rauskommt ist kein Klamauk - es sind astreine Salsa-Dancefloor-Schocker bei denen einem die Kinnlade vor Staunen runterfällt wie z.B. Maestro oder Ave Maria de Escocia Medley. Fast alle Titel sind - ganz ungeizig - selbstkomponiert ( ausser das eben erwähnte Medley und der Traditional Auld Lang Syne ). Bestechend die Aufnahmequalität und die Abmischung. Was für eine Dynamik, was für Bässe. Das kracht - da waren Profis am Werk! Dagegen klingt die aktuelle - zu recht vielgepriesene - Soneros del Barrio-Scheibe trotz bewährter Superhits doch ziemlich dünn abgemixt. Vielleicht sollten die ihre nächste Scheibe mal zum Endmastering nach Schottland schicken :-)

Wenn man die Salsa-Grooves von Salsa Celtica so hört , mag man es nicht glauben: Fast alle Bandmitglieder sind Schotten - nur der aktuelle Lead-Sänger Lino Rocha ist Latino. Getourt sind die Schotten inzwischen nicht nur durch Ihre Heimat sondern durch die ganze Welt. Sie haben in New York vor dem Lincoln-Center die Massen ebenso begeistert wie in diesem Juli beim Rudolstädter (Thüringen) Weltmusikfestival.

Nun aber zu den Songs. Ein Kuriosum eröffnet die CD. Cumbia mit einem Banjo. Das dies eine Cumbia Celtica ist, überhört man nicht. Musikalische Vielfalt ist Trumpf - der 2. Titel El Sol De La Noche kommt als Cha Cha Cha daher. Aber einer der sich gewaschen hat! Charakteristisch für den Sound von Salsa-Celtica sind nicht nur in diesem Song die Violinen. Die Guajira Sin Solo schliesst sich an - auch Cha Cha Cha tanzkompatibel. Und da sind sie dann auch tatsächlich - die Dudelsäcke. Dudelsäcke mit Salsa hört man ebenfalls in El Agua del la vida. Steckt viel Power und Schottland drin, aber zählt für mich nicht unbedingt zu den stärksten Songs dieser CD. Ein gut gemachter Son von der Sorte 'Beginnt-harmlos-und-steigert-sich-zu-enormer Intensität' ist Whisky con Ron. Was für Perkussions! Ave Maria de Escocia Medley startet als Rumba und wandelt sich nach 2 der insgesamt 7 Minuten zu einer handfesten sehr gut tanzbaren Salsa-Descarga, in der auch mal gerappt werden darf. Der Höhepunkt der CD ist unzweifelhaft Maestro. Die wunderschönen Violinen-Riffs in Verbindung mit der Flöte machen diesen sehr kraftvollen Titel zu einem Ohrwurm allererster Güte und somit auch massengeschmackskompatibel :-) Meine Damen und Herren - auf Ansage: Hier steht ein echter Salsa-Dancefloor-Hit in's Haus! La Rumba viene del Barrio !!!

Nochmal einen Klasse Cha Cha Cha bekommen wir mit Adios Adios zu hören - na ja und zugegeben: Ein echtes Klamauk - Stück gibt's dann doch noch - aber was Auld Lang Syne wirklich ist und mit welchem Text da rumgeulkt wird, das muss sich der/die geneigte Leser(in) dann schon selbst anhören.

Fazit: Frische selbstkomponierte Salsa aus OldEurope - und Maestro hat eindeutig das Zeug zum Superhit und wird auf kurz oder lang desöfteren zumindest in Berliner Salsatecen zu hören sein!


Eure Bewertungen




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Vorhören und als MP3 downloaden:





Und hier die Titel und Komponisten

No. Titel Komponist Zeit
1 Cumbia Celtica Shippey / Coyne 04:29
2 El Sol De La Noche Shippey / Perrin 05:55
3 Guajira Sin Sol Shippey / Cerron / Kettley 04:12
4 El Agua De La Vida Shippey / Fifield / Rocha 04:55
5 Whisky con Ron Shippey 06:37
6 Ave Maria de Escocia Medley Ignacio Pineiro Martinez 07:35
7 Maestro Fifield / Rocha 05:59
8 Adios Adios Shippey 04:26
9 Auld Lang Syne trad. 04:29

Diese Kritik gibt nur die subjektive persönliche Meinung des Autors wieder. Wollt Ihr mir Eure Meinung mitteilen oder habt Ihr Tips für zukünftige CD-Besprechungen? Dann:


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