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CD-Besprechung

»Magia Caribeña

Llego La Salsa - 2. Parte

Dezember 2008 - MC Records

CD-Review von

5 Punkte: Absolute Spitzenklasse


CD-Cover: Llego La Salsa - 2. Parte

Federico Y Su ComboUm zu verstehen, warum manche Bands genau diesen ihren eigenen Sound entwickelt haben und die Lieder spielen, die sie spielen, muss man manchmal sehr weit zurückgehen. Im Falle der venezeolanischen Formation Magia Caribeña sogar sehr weit. Einer der Pioniere der Salsa in Venezuela war Federico Betancourt - seine Band nannte sich damals Federico Y Su Combo. Venezuela war damals das Land mit den größten Karnevals-Feierlichkeiten im karibischen Raum. Jährliche Tourneen nach Caracas gehörten daher zum festen Programm für Latino-Musiker. So gab es schon damals einen regen Austausch zwischen den in New York oder Puerto Rico ansässigen Musikern ( Eddie und »Charlie Palmieri, Mon Rivera, »Johnny Colon etc. ) und den Musikern in Venezuela. Auf alten venezeulanischen Platten hört man daher nicht selten sehr viele Cover-Versionen von Liedern, die eigentlich aus New York oder Puerto Rico stammten. 1966 veröffentlichte Federico y su Combo in Venezuela die Platte Llegó la Salsa, die ihm auch international sehr viel Anerkennung einbrachte. Einige behaupten, dies wäre die erste Platte mit dem Begriff Salsa im Titel der Platte ( obwohl es 1963 ein Charanga-Album von Charlie Palmieri mit dem Titel Salsa Na' Ma' gab - aber das war Charanga ...). Ob nun erster mit Salsa im Titel oder nicht - für Federico Betancourt war dieses Album sicherlich das, was man ein Schlüsselalbum nennt - der Startpunkt einer langjährigen erfolgreichen Karriere.

Die grösste Ehre für einen Musiker ist es wohl, wenn ihn andere Musiker kopieren (covern). Nicht nur Federico coverte andere - auch er wurde gecovert. Zu nicht unbeträchtlichen Erfolg brachte es dabei sein Song Federico Boogaloo. Unter anderem feierten die Kolumbianer Sonora Carruseles damit einen grossen Erfolg in den späten 90ern.

Tja und nun werden seine eigenen Lieder als auch seine Cover-Versionen von damals abermals gecovert! Llego La Salsa - 2 parte heisst die Platte, und derjenige, der ihn diesmal kopiert ist: Sein eigener Sohn. Schöner kann man einen Vater nicht ehren. Der Sohn heisst ebenfalls Federico (jr. ) spielt Timbales und ist Bandleader des Orchesters Magia Caribeña aus Caracas.

Und er steht seinem Vater in Nichts nach. Was für eine Explosivität er mit Magia Caribeña zu Gehör bringt, wird gleich beim ersten Titel Cocolia klar. Mit diesem Lied wurde übrigens auch schon die Original LP Llego La Salsa eröffnet. Und der Titel ist - damals wie heute - ein gutes Beispiel für die musikalische Brücke PuertoRico- New York-Caracas. Der Song stammt von dem Puertoricaner Mon Rivera ( der von Lluvia Con Nieve ). Und wo ist dieser Bezug heute? Nun, in dem man einen der grössten lebenden Posaunisten zur Aufnahme eingeladen hat: »Jimmy Bosch spielt - wie immer eindrucksvoll - das Posaunen-Solo in Cocolia ( siehe auf YouTube -->hier ). Das ist SALSA! Jimmy Bosch hören wir nochmals in dem Titel Las Malas Lenguas. Auch hier bläst er uns an die Wand. Bosch ist aber nicht der einzige prominente Gastmusiker. Nach langer Zeit mal wieder zu Hause: Der in New York lebende venezeulanische Perkusionist Luisito Quintero unterstützt die Band an den Congas, Timbales und Perkussions.

Aber es geht noch weiter: Auch Senor Gallo entwickelt einen unglaublichen Drive! Besonderheit hier: Der Titel wird gesungen von niemand gerigerem als Orlando José Castillo "Watussi".

Weiter geht es mit dem unglaublich swingenden El Jaleo! Posaunen intro - und ab geht die Post. Man weiss gar nicht, wo anfangen mit dem Schwärmen! Ay und der 4. Titel ist ein Cha Cha der extra Klasse: Pao Pao - hier spielt der Vater Federico sr. die Guiro.

Natürlich darf Federico Boogaloo nicht fehlen - mir gefällt die Version von Magia Caribeña ungleich besser als die von Sonora Carruseles. Vielleicht liegt das auch an dem sympatischen Video -->hier.

Fazit: Salsa in Venezuela erlebt derzeit (wieder) einen Boom. CDs von höchster Qualität beglücken Salsa-Liebhaber weltweit. Meine Lieblings-CD des Jahres 2007 war die von Cheo Navarro ( CD-Besprechung »-->hier) und auch dieses Jahr kommen meine Favouriten wieder aus Caracas: Oscar D' Leon ( CD-Besprechung »-->hier) und vor allem Magia Caribeña!


Ein Exklusiv-Interview von mir mit Bandleader Federico Jr. findet Ihr [»] hier


Eure Bewertungen




Bei den beiden folgenden Links handelt es sich um Werbung (mehr Infos [»] hier).

Vorhören und als MP3 downloaden:





Und hier die Titel und Komponisten

No. Titel Komponist Zeit
1 Cocolia Mon Rivera 04:28
2 Señor Gallo M. Leña 05:32
3 El Jaleo Nico Saquito 04:44
4 Pao Pao Ramon Monchito 04:07
5 Dolores Mon Rivera 04:34
6 Mi Querida Bomba Johnny Colon 05:15
7 Las Malas Lenguas Edgardo Jimenez 04:59
8 Federico Boogaloo Federico Betancourt/R.Monserat 03:38
9 No Le Digan Edgardo Jimenez 04:53
10 La Cumbia Cucuta Edgardo Jimenez 05:06

Diese Kritik gibt nur die subjektive persönliche Meinung des Autors wieder. Wollt Ihr mir Eure Meinung mitteilen oder habt Ihr Tips für zukünftige CD-Besprechungen? Dann:


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